Betonmischer in de Lichtenberger Straße | Quelle: Bundesarchiv Bild 183-15317-0001

Dynamik

Planungsteam „Stadt von Morgen“ | Quelle: Bundesarchiv Bild 183-14548-0002
Stadtplaner in enger Zusammenarbeit mit den Erbauern einer „Stadt von Morgen“. / Quelle: Bundesarchiv Bild 183-14548-0002 /
Baustelle um die St. Markuskirche | Quelle: Bundesarchiv Bild 183-15918-0003
Blick auf die Baustelle Weberstrasse, Lichtenberger Straße und St. Markuskirche / Quelle: Bundesarchiv Bild 183-15918-0003 /

Tatkräftig

Im Gegensatz zur Lichtenberger Straße, wo Ruinen die Ränder säumten, überstanden etliche Häuser der Weberstraße den Bombenkrieg. Kleine Werkstätten nahmen hier ihre Arbeit auf, während man in der Lichtenberger Straße Baugruben aushob und Trümmer wegräumte. Doch mit den „Relikten des alten Lebens, in dem vielköpfige Familien in Miniaturwohnungen hausten, in dunklen, verräucherten, wie verkommenen Fabriksälen der Hinterhäuser arbeiteten und ihre Vergnügungen in Bars, Billardsälen oder anderen fragwürdigen Etablissements suchten“, sollte es vorbei sein. Am 3. Januar 1952 wurden Transparente entrollt, auf denen „Lieber 1000 Tropfen Schweiß als einen Tropfen Blut vergießen. Baut mit!“ zu lesen war. Musikkapellen marschierten auf und Arbeiter und Angestellte des VEB Elektrokohle stelllten sich auf. In der Weberstraße ging das Amt für Information daran, Trümmer wegzuräumen. Ein Journalist sah, wie ein „Herr im blauen Regenmantel“ dem Chefagitator der SED, Albert Norden, einen „Riesenziegel“ übergab und dazu sagte: „Die dicksten Brocken für Albert Norden!“ Noch stand einer künftigen Magistralenplanung die St. Markuskirche im Weg. Am 16. Oktober 1848 war der Grundstein für die St. Markuskirche gelegt worden. Zur Gestaltung wurden stilistische Anleihen am Dom zu Florenz, aber auch an romanischen Vorbildern genommen. Reiche Spender sparten nicht an der Ausgestaltung der Kirche und ließen den Altar und den Fußboden in Marmor ausführen. Am 28. Oktober 1855 wurde die Kirche eingeweiht. Ein Bombentreffer im Mai 1944 setzte den prächtigen Bau in Brand. Nur rußgeschwärzte Wände blieben übrig. Im Februar 1951 liefen Gerüchte betreffs einer Sprengung um. Im Januar 1958 räumten Jugendliche der Betriebsberufsschule der HO-Lebensmittel Friedrichshain die Trümmer der Markuskirche ab und an der Lichtenberger Straße entstanden neue Wohnblocks nach sowjetischen Vorbildern.

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