Historische Öllampen | Quelle: Katalogansicht zur Londoner Weltausstellung 1855

Hell im Lichte?

Petrolbrenner | Quelle: Katalogansicht zur Industrieausstellung 1876
Zwei Brenner für Petroleumlampen. Das Petroleum entfaltete seine Wirkung über die Vergasung der Flüssigkeit im Brenner. / Quelle: Katalogansicht zur Industrieausstellung 1876 /

Draußen Dunkel

Wer seinerzeit abends unterwegs war, nahm eine Laterne mit, um nicht über Abfälle oder Schlimmeres zu stolpern. Zwar waren die Bürger verpflichtet, an jedem dritten Haus eine Laterne anzuhängen, die von einer Erleuchtungs-Invaliden-Compagnie gereinigt, überwacht, aber bei Vollmond und sowieso um Mitternacht gelöscht wurde.Das passte jedoch nicht mehr ins frühindustrielle Berlin, und 1826 erstrahlte die Prachtstraße Unter den Linden im Gaslicht. „Nicht in dürftigen Flämmchen, sondern in handbreiten Strömen schießt das blendende Licht hervor, das so rein ist, dass man in einer Entfernung von 20 – 25 Schritten einen Brief gut lesen kann“, stand am 21. September 1826 in der Vossischen Zeitung. Vorausgegangen waren Verhandlungen mit der britischen Imperial Continental Gas Association (ICGA), die das erste Berliner Gaswerk aufbaute. Selbst die Kohle wurde aus England geliefert. Da sich die ICGA kaum in die Karten blicken ließ, beschlossen die Berliner Stadtverordneten, sich aus dieser Abhängigkeit zu befreien. Sie veranlassten im September 1844 den Bau eines städtischen Gaswerkes am Stralauer Platz. Schnell waren 70 Kilometer Rohre verlegt. Davon profitierten Firmen und Geschäfte an der Großen Frankfurter Straße und der Schlesische Bahnhof, aber nicht die meisten Haushalte im Gebiet des heutigen Friedrichshain. Die hohen Preise für das Leuchtgas neben der diffizilen Technik verhinderten den Einzug der Gasbeleuchtung in die Privatwohnungen.

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