Hajo Toppius | Foto: Giovanni Lo Curto

Kunst als Lupe und Musik als Handwerkszug

/ Fotos: Kollegen 2,3 /
2006 beschäftigten sich Initiatoren, Besucherinnen und Besucher anlässlich der Ausstellung „107 Jahre Antje Øklesund“ mit der Geschichte des Areals Rigaer Straße 71–73 A. Ein Jahr später wurde der Hof komplett mit blauer Auslegware ausgelegt. / Foto: Kollegen 2,3 /
Foto: Kollegen 2,3
Vorschläge für die Bebauung des Geländes Rigaer Straße 71–73 A. / Foto: Kollegen 2,3 /

Optimistisches Resümee

Wie ist das nun mit Berlin, der sich wandelnden Stadt? Wird alles konsumorientierter, schlechter, ungastlicher? Hajo hat eine zwiespältige Sicht darauf: „Natürlich verändert sich die Stadt und wird glatter, teurer und weniger abenteuerlich und vieles geht verloren, aber ich weigere mich gleichzeitig in diesen Ton mit einzufallen, dass früher – speziell in den 90ern und 2000ern alles besser war, und das trotz meiner sentimentalen Ader und trotz der Tatsache, dass ich Historiker bin. Es hat sich gezeigt, dass sich vieles aus der Reibung entwickelt: Radialsystem, RAW, Holzmarkt, Haus der Statistik.“ Mit letzterem ist das Gebäude am Alexanderplatz gemeint, in dem sich verschiedene Kunstund Werkstattformate mit dem zukünftigen Leben in der Stadt befassen, mit Forschungen über biologische Baustoffe bis hin zu Reparaturwerkstätten. Dieses Engagement geht weit über den Begriff der Selbstverwirklichung hinaus. „Außerdem“, so schließt Hajo, „entstehen immer neue Formen der Stadtaneignung, die ganz häufig aus dem künstlerischen und irgendwie auch selbstgebauten Bereich kommen. Das macht Berlin immer noch besonders.“

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