1994: Die Oberbaumbrücke versteckt sich hinter Baugerüsten. Drei Jahre später waren auch die Türme wieder drauf. / Foto: Slivio Weiß /

Hin und her ohne Grenzen

1992: Flyer Oberbaumbrücke / Quelle: Flugblatt, FHXB-Museum /
1992: Flyer Oberbaumbrücke
/ Quelle: Flugblatt, FHXB-Museum /

Konzepte

Im Februar 1991 begannen bautechnische Untersuchungen mit dem Ziel, die Oberbaumbrücke als Verkehrsverbindung zu nutzen. 65 Millionen DM, davon  12,5 Millionen für den Fußgänger- und Fahrzeugverkehr, waren als erste Summen veranschlagt. Zur Diskussion stand die Verlängerung der U-Bahn von der Oberbaumbrücke bis zum Frankfurter Tor. Der Architekt Santiago Calatrava entwarf für die Oberbaumbrücke einen flachen Stahlbogen, der den im Krieg zerstörten und provisorisch zugefügten Mittelteil zwischen den Türmen ersetzen sollte. Die ebenfalls im Krieg in Mitleidenschaft gezogenen und später abgetragenen Türme sollten den Originalen entsprechend neu aufgebaut werden, wie auch die Jahrzehnte lange Vernachlässigung der Bausubstanz erhebliche Nachbesserungen erforderte. Für die U-Bahn wurden die Arkaden und ein zweiter Bogen vorgesehen.
Jedoch, als wichtigstes Vorhaben sollte die Oberbaumbrücke vierspurig dem Autoverkehr geöffnet werden. Dies rief Proteste der Kreuzberger Stadtentwicklungsgesellschaft S.T.E.R.N. hervor, denn alle Planungen sollten ohne Bürgerbeteiligung erfolgen. Von der Kreuzberger Baustadträtin Erika Romberg unterstützt, forderten der Stadtteilausschuss SO 36 und andere Initiativen dem öffentlichen Personennahverkehr die höchste Priorität einzuräumen. Die Sprecherin der Senats-Verkehrsverwaltung, Frau Dung, antwortete: „Es ist engstirnig, an Kreuzbergs ruhiger Situation vor dem Mauerfall festhalten zu wollen“.

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