1994: Die Oberbaumbrücke versteckt sich hinter Baugerüsten. Drei Jahre später waren auch die Türme wieder drauf. / Foto: Slivio Weiß /

Hin und her ohne Grenzen

1992: Besetzung der Oberbaumbrücke / Quelle: Flugblatt, FHXB-Museum /
1992: Besetzung der Oberbaumbrücke
/ Quelle: Flugblatt, FHXB-Museum /

Brückenbesetzung

Am 6. Juni zogen dann 50 Besetzer mit Zelten, Bauwagen auf die Oberbaumbrücke mit dem Ziel, die Brückenöffnung für Autos zu verhindern. Auf der Suche nach einem Parkplatz überquerte ein Autofahrer trotz Sperrung die Brücke. Es kam zum Konflikt mit den Besetzern, wobei ein Besetzer vom Auto erfasst mehrere Meter durch die Luft geschleudert mit schweren Kopfverletzungen liegen blieb. Tage später wurde die Brücke geräumt und seit 1995 ist die Brücke ein Verkehrsmittelpunkt.

Theaterschlachten

Karl P. verließ „sein Kreuzberg“ angesichts der Schließung der meisten Stände in der Markthalle schräg gegenüber; auch er musste wegen steigender Miete seine kleine Galerie aufgeben. Die lauschigen Abende am Spreeufer gehörten seit der Mutation vom Kiez zur Touristenhochburg sowieso der Vergangenheit an. Zur Parodie auf den „Ost-West-Konflikt“ zwischen Friedrichshain und Kreuzberg geriet die „Gemüseschlacht“ auf der Oberbaumbrücke. Teilweise von der Alba AG und der Piratenpartei unterstützt, bewarfen sich die Teilnehmer zwischen 1998 und 2013, stets Ende August oder Anfang September mit faulem Obst und Eiern, wobei meistens die Friedrichshainer Oberhand gewannen. Das letzte Mal geschah dies am 22. September 2013.
Einen kleinen Erfolg können auch die Brückenbesetzer verzeichnen: Für die 14. OpenAirGallery gehört die Oberbrücke am 5. Juni und 3. Juli 2016 der Kunst, und die Autos müssen „draußen“ bleiben.

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