Martin Rammensee | Foto (Detail): Giovanni Lo Curto

Wir sind Teil der Verkehrswende

Gebrsauchtwarenladen PeekUp in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain | Foto: Giovanni Lo Curto
Für die Laufkundschaft sind die schönsten Gegenstände auf dem Fensterbrett positioniert.
/ Foto: Giovanni Lo Curto /

Nachhaltigkeit und Effizienz

„Wir nehmen den Leuten Arbeit ab und vermitteln ihnen das Wissen, dass ihre Dinge nicht auf dem Müll landen. Den Transport erledigen wir mit unseren verschiedenen Lastenrädern“, sagt der Geschäftsführer und fügt nicht ohne Stolz hinzu: „Wir sind Teil der Verkehrswende.“ Verwertet werden die Gegenstände durch Verkauf im Internet. Es gibt für alles spezielle Verkaufsplattformen, für Bücher, technische Geräte, Spielsachen, Kleidung, Bürostühle und so weiter. Man muss schnell agieren und Zeit investieren. So entsteht ein ständiger Zu- und Abfluss von Waren. Käuferinnen und Käufer in der Gegend werden darum gebeten, einfach im Laden vorbeizukommen. „So erfahren sie, dass es hier auch was Schönes zu kaufen gibt. Und sie kaufen dann.“
Es sind aber auch Touristen, die vorbeikommen und reinschauen und es sind Leute aus dem Kiez. Manche machen bei ihrem täglichen Rundgang hier Station, neugierig, ob es was Interessantes gibt, oder sie schwatzen einfach nur ein bisschen. Die Einrichtung der Lagerräume hinter dem Laden erscheint auf den ersten Blick als ungewöhnlich. Regale, in denen sich bis zur Decke Kisten stapeln. Deren Inhalte jedoch sind gut sortiert: Bilderrahmen, Haushaltsreiniger, Verpackungen mit ungetragenen Kinderschuhen, eingeschweißte Handtuchhalter. Nur 20 Prozent der Waren machen 80 Prozent des Umsatzes aus. Es ist nicht immer einfach, die wertvolleren Gegenstände auszumachen. Genauso wie es schwierig ist, sich von nicht Verkaufsfähigem zu trennen. Man kann nicht steuern, was rein kommt. „Inzwischen habe ich mich schweren Herzens daran gewöhnt, auch Gegenstände, die ich schätze, wie zum Beispiel bestimmte Bücher, die niemand mehr haben will, zum Altpapier zu geben. Dann werden sie wenigsten als Rohstoff weiterverwendet.“ Sogar die Umzugskartons werden wiederverwendet und können gebraucht für 50 Cent je Stück im Laden erstanden werden.

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