Kein klassischer Trödler
Martins Weg nach Berlin ist ungewöhnlich. „Ich komme aus der Tech-Welt und studierte in Karlsruhe Wirtschaftsingenieur. Mit so einem Abschluss wird man normalerweise Berater in einer Firma oder arbeitet bei einem Konzern.“ Als der Fernbusmarkt liberalisiert wurde und viele kleine Busunternehmen entstanden, entwickelte er eine Suchmaschine für die günstigsten Verbindungen.
„Ich wollte nach ein paar Jahren da raus und wäre auch nach Bukarest gegangen. Aber durch die Firma war ich gebunden.“ Schließlich verkaufte er sie an ein Berliner Unternehmen. Für die Einarbeitung nach der Übergabe pendelte er regelmäßig nach Berlin, bis er schließlich hier blieb. „Weil die Vielfalt der Anbieter im Busgeschäft abgenommen hat, lohnt sich dieses Geschäftsmodell nicht mehr“, fügt er hinzu. Die Arbeit im Laden öffnete ganz neue Erfahrungshorizonte: „Meine Suchmaschine war ein Unternehmen ohne jede Kundenbeziehung. Jetzt ist es umgekehrt. Von vielen Gegenständen kenne ich die Geschichte und sehe noch die Gesichter dazu. Das habe ich so noch nicht erlebt.“
Eine echte Kundenbindung aufzubauen, Kauf- und Besuchserlebnisse zu vermitteln, vielleicht auch mittels Abendveranstaltungen, ist ein Ziel des Unternehmens. Daran arbeiten sie mit viel Engagement. Verlässliche Öffnungszeiten von 10:00 bis 17:00 Uhr, manchmal auch bis 21:00 und 22:00 Uhr sind ein Weg dahin. „Man kann immer klingeln, wenn das Licht an ist.“