Das Interesse der Kunden ist da
Die Kunden möchten gern wissen, wer die Mode herstellt. Sie wissen, dass sie mit dem Kauf eines Produkts auch ein Stück der Person der Designer erwerben. Das Angebot ist vielfältig, dementsprechend fällt das Interesse aus.
„Unsere Kund*innen könnten unterschiedlicher nicht sein. Von 20 bis 70 Jahren und älter finden sie hier regelmäßig etwas Schönes für sich, etwas Alltägliches, aber auch das Besondere für Alltag und Arbeit. Und natürlich ist auch etwas zum Ausgehen dabei.“
Die Pandemie zwang zu ungewöhnlichen Wegen.
„Im August 2020 veranstalteten wir eine Art Guerilla-Modeschau in der Karl-Marx-Allee. Die Designer* innen trugen und zeigten ihre Mode selbst. Oft fragt man sich ja, ob das Model die Kleidung trägt oder die Kleidung das Model. Bei uns ist zu sehen, dass wir Menschen mit Emotionen sind und dass man auch lachen oder sich ärgern kann.“
Viele Label-Gründungen überstehen die ersten ein bis zwei Jahre nicht. Das Angebot an die Läden ist in Berlin sehr groß. „Bei vielen Stores müssen die Designer*innen nicht nur gut sein, sondern sie sollen auch noch Fashion-Week-Erfahrung mitbringen. Mir geht es jedoch um das, was gezeigt wird und nicht darum, wo es schon einmal gezeigt wurde. Ich finde, die Designer*innen sollten sich vor allem wohl und gut aufgehoben fühlen.“
Während des Lockdowns war es wie überall sehr schwierig. „Aber sobald es ging, haben wir über Click & Meet Besuchszeiten für jeweils zwei Kund*innen eingerichtet, was gut angenommen wurde. Das war etwas Besonderes und hat den Leuten gefallen. So ein bisschen wie Privatshopping. Mit der Testpflicht gingen die Kundenzahlen zunächst einmal wieder stark zurück, aber ab Juni wurde es wieder besser.“