Konzept Kiezbüro
„Wir richten im Auftrag des Bezirks einen niedrigschwellig zu erreichenden Ort für die Bürger ein; eine Schnittstelle, an der die Menschen mit Sorgen, Fragen und Anregungen zusammen kommen können.“ Von hier soll eine Aktivierung der Anwohner ausgehen, es soll eine Beratungs- und Anlaufstelle entstehen, aber auch ein kostenlos nutzbarer Versammlungsort für Kultur- und andere Initiativen, ein nachbarschaftlicher Treffpunkt. „Wer einen Ort zum Treffen sucht, braucht einfach nur anzurufen oder den Raum über www.samariterkiez.de zu buchen, und wir blockieren den Raum für diese Zeit, wenn er frei ist. Alle zwei Monate möchten wir auch gern zu Veranstaltungen einladen. Das können thematische sein, mit einem historischen Schwerpunkt zum Beispiel, oder Kiezgespräche oder Literaturveranstaltungen.“ Inzwischen gibt es eine kleine aber sehenswerte Friedrichshain- Literatur, die hier mit großem Interesse rezipiert wurde. Vernetzung ist das A und O der Kultur- und Sozialarbeit. Im Jugend[widerstands]museum Galiläakirche in der Rigaer Straße organisierte das Kiezbüro einen Weihnachtsmarkt mit sozialen Trägern des Kiezes. Mit dabei waren unter anderem Projekte wie: Das Haus-Begegnungsstätte für Kindheit e.V. aus dem Weidenweg, die Seniorenstelle des DRK aus der Schreinerstraße oder die Kunstwerkstatt aus der Samariterstraße. Es gibt ein großes Interesse aneinander. Im Frühjahr soll eine Putzaktion auf dem Forckenbeckplatz, dem Grünstreifen der Bänschstraße und dem Schleidenplatz die Anwohner zum Mitmachen einladen. Auch das Büro für Kulturangelegenheiten, das ebenso in der Rigaer Straße 41 residiert, ist ein alter Friedrichshain- Player, der fortan mit von der Partie sein wird. Er war vernetzt mit dem Verein „Anke Øklesund“, der bis die Bauarbeiten losgingen auf dem Gelände der ehemaligen Eckertschen Villa vis à vis in der Nummer 71 – 73 residierte, und wird auch andere offene Orte mit einbeziehen. So gibt es einen großen Raum in der Pablo-Neruda-Bibliothek, der mehr genutzt werden könnte. Ein besonderes Interesse ist der Zukunft des urbanen Raums gewidmet: wie werden die Spielplatze, Grün- und Erholungsanlagen der nahen Zukunft aussehen. Kapazitäten mit großer Erfahrung und der Fähigkeit, viele Interessierte einzubinden, sind also vorhanden. So könnte das Kiezbüro Rigaer Straße 41 Modellprojekt für weitere solcher Büros in anderen Kiezen, eine Schnittstelle für Initiativgruppen, aber vor allem auch ein niedrigschwelliger Anlaufpunkt für Ratsuchende in einem werden, sofern es von den Anwohnern angenommen wird. Und vielleicht ist es gar keine so ferne Utopie, zu hoffen, dass Bau-, Verkehrs-, Miet- und Entwicklungspolitik in den Kiezen bald nicht mehr ohne Kiezbüros gemacht werden kann. Der Zeitzeiger bleibt dran.