Volkmar Götze vom Kunstverein MAL-HEURE / Studio Otto Nagel e.V. in der Eckertstraße.
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Der Begriff Volkskunst klingt heutzutage etwas verstaubt, zumal es keine eindeutige Definition von ihm gibt. Kunst aus dem Volk, für das Volk? Man denkt an Freundeskreise, die sich zum Stricken, Häkeln, Quilten, Nähen, Ostereierfärben oder auch zum Singen, Gärtnern, Kochen oder Texte schreiben treffen, weil sie einem Bedürfnis nach Kreativität und Geselligkeit nachgehen. Eine andere Deutung ist, dass diese Kunst nicht von universitär gebildeten professionellen Künstlern gemacht wird, sondern von Laien, die sich in ihrer Freizeit der Kunst widmen und in ihr ihre jeweiligen Fertigkeiten fortbilden. Um genau diese Kunst geht es hier.
Kunstinteresse und Brotberuf
Zu Besuch bin ich bei Volkmar Götze, langjähriger leitender Mitarbeiter bei einem Kunstverein, dessen Wurzeln weit zurück in einer Zeit liegen, noch bevor Friedrichshain als Kreativbezirk bezeichnet wurde, sondern ein richtiger Proletenbezirk war. Ältere Friedrichshainer erinnern sich vielleicht noch an den großen Laden in der Grünberger Straße, in dem viele Jahre das Studio Otto Nagel residierte. Gelernt hat Volkmar Götze, nachdem er 1958 wie damals noch üblich nach der 8. Klasse die Schule verließ, den Beruf eines Postfacharbeiters. „Etwas mit Schreiben oder mit Malerei, schwebte mir schon vor“, räumt Herr Götze ein, als ich nach seinem Berufswunsch frage. Aber die Mutter beendeten solche Träume kategorisch: „Die Maler sind alle arm gestorben!“ So landete er nach der Lehre zunächst auf der Bahnpost, fuhr im Postwagen durch die ganze DDR und hatte während der Rangierarbeiten manchmal sehr viel Zeit zum Lesen, Schreiben und zum Malen. Die Post hatte in ihrer Betriebszeitung „Der Tele-Ruf“ eine Rubrik mit dem Namen „Der literarische Versuch“ eingerichtet, für die Volkmar Götze mitunter schrieb. „Ich glaube, ich war der einzige aus dem ganzen Postbetrieb, der überhaupt für diese Rubrik schrieb“, erinnert sich der Künstler lachend, der seit seinem 18. Lebensjahr in Friedrichshain wohnt. Weniger witzig fand er, dass irgendwann seine Texte mit politischen Äußerungen versehen wurden, worauf er diese Zusammenarbeit einstellte. 1971 riet ihm jemand, sich mit seinen malerischen Fertigkeiten beim Studio Otto Nagel zu melden. „Ich habe dreimal an der Türklinke gestanden und habe mich nicht getraut, reinzugehen“, erzählt der Zirkelleiter. Das Otto-Nagel-Studio hatte einen Namen. Es wurde 1960 im Klubhaus der Bauarbeiter in der damaligen Stalinallee in einem flachen, pavillonartigen Gebäude gegründet, das nach der Beseitigung des Stalin-Denkmals für die Errichtung der Neubauten zwischen Andreas- und Koppenstraße wieder abgerissen wurde. Seit 1963 in der Grünberger Straße, erhielt der Malzirkel 1965 seinen Namen durch den berühmten Maler persönlich, der bei der Namensgebung anwesend war.
Dies ist ein äußerst interessanter Artikel über Malerei. Als die Maler letzte Woche bei mir waren musste ich einige Stücke Volkskunst von der Wand nehmen die sehr schön sind. Ich finde toll das Leute wie sie diese Kunst voran bringen. Maler für arbeiten sind wichtig und die für Kunst aber auch.
Danke, dass Sie diesen Blog über Malerei mit anderen teilen. Ich möchte, dass mein Zuhause ein Ort ist, an dem das Leben Spaß macht, und ich glaube, dass die Malerei eine großartige Möglichkeit wäre, diese Veränderung herbeizuführen. Ich werde nach einem professionellen Maler suchen, der mein Zuhause malen kann.
Hallo,ich erinnere mich noch gut an die Zeit bei Volkmar Götze in der Gruenberger Straße und der Nachwende-Einrichtung ,wo ich wohl zu seiner Verzweiflung meine
Malkuenste wecken wollte. Ich glaube aber heute noch, dass er wusste, wieviel
„Runterkommen“ diese zwei Stunden in der Woche auch für die „schlechten“ Zirkelmitglieder bedeutete. In meiner Erinnerung lebt Volkmar Götze in der Rubrik
„Lieblingsmensch“! Volkmar,bleib gesund!