Keine Kulturförderung im Kreativbezirk
Mit der deutschen Einheit änderte sich alles. „Die Miete des Ladens in der Grünberger Straße stieg allmählich von 200 Ostmark auf 6000 Mark West. Wir bekamen Räume in der Modersohnstraße, dann zogen wir in das Gebäude des Bezirksamts am Bersarinplatz um.“ Als Volkmar Götze 2009 in Rente ging, glaubte der Bezirk, sich seiner Pflicht entledigt zu haben, weiter für das Studio Otto-Nagel zu sorgen. In dieser Situation kam es zur Verständigung mit einem anderen ehemaligen Volkskunststudio, mit dem Namen MAL-HEURE. Ein schönes Wortspiel, das auf Deutsch sowohl Malstunde als auch Unglück bedeuten kann. Dieser Verein geht auf einen ehemaligen Betriebsmalzirkel des Instituts für Nachrichtentechnik zurück, residiert in der Schule in der Eckertstraße und hatte gerade eine saftige Mieterhöhung bekommen, die für den Verein allein nicht mehr zu stemmen war. In der Not schlossen sich beide Vereine zusammen und sind jetzt mit 70 zahlenden Vereinsmitgliedern finanziell besser gestellt. Aber vor allem auch künstlerisch zahlt sich der Austausch aus. „Jetzt betreue ich noch vier Zirkel ehrenamtlich“, sagt Volkmar Götze. Und selbst ist er auch noch künstlerisch aktiv. „Jeder Künstler hat immer so ein bestimmtes Profil“, erklärt er. „Mein Profil ist die Vielseitigkeit. In der Natur male ich gegenständlich, dann mache ich im Atelier wieder Surreales oder Abstraktes. Ich experimentiere sehr gern.“ Wie sich herausstellt, ist der Maler auch ein großer Freund und Kenner von Science-Fiction-Literatur und hat auch schon für das Magazin „Alien Contact“ gearbeitet. „Ich male exzessiv, täglich. Malen ist mein Leben und meine Welt.“ Im Laufe der Jahre sind etwa 25.000 Arbeiten entstanden. Zum 75. Geburtstag gibt es im Kultur- und Nachbarschaftszentrum RuDi in der Modersohnstraße 55 ab dem 10. Mai eine Ausstellung. Der Zeitzeiger gratuliert und wünscht ihm und dem MAL-HEURE / Studio Otto Nagel e.V. noch viele kreative Stunden auch im Interesse des Friedrichshainer Kulturlebens.
Dies ist ein äußerst interessanter Artikel über Malerei. Als die Maler letzte Woche bei mir waren musste ich einige Stücke Volkskunst von der Wand nehmen die sehr schön sind. Ich finde toll das Leute wie sie diese Kunst voran bringen. Maler für arbeiten sind wichtig und die für Kunst aber auch.
Danke, dass Sie diesen Blog über Malerei mit anderen teilen. Ich möchte, dass mein Zuhause ein Ort ist, an dem das Leben Spaß macht, und ich glaube, dass die Malerei eine großartige Möglichkeit wäre, diese Veränderung herbeizuführen. Ich werde nach einem professionellen Maler suchen, der mein Zuhause malen kann.
Hallo,ich erinnere mich noch gut an die Zeit bei Volkmar Götze in der Gruenberger Straße und der Nachwende-Einrichtung ,wo ich wohl zu seiner Verzweiflung meine
Malkuenste wecken wollte. Ich glaube aber heute noch, dass er wusste, wieviel
„Runterkommen“ diese zwei Stunden in der Woche auch für die „schlechten“ Zirkelmitglieder bedeutete. In meiner Erinnerung lebt Volkmar Götze in der Rubrik
„Lieblingsmensch“! Volkmar,bleib gesund!