Wanda Nadolny zeichnet Aktivisten im Club Barnimstrasse mit Büchern aus. / Quelle: BStU /

Wanda hilft und „Mäki“ macht mit.

„Mäki“ der Ton­angeber der Meute.
„Mäki“ der Ton­angeber der Meute.

Wanda hat Verständnis

Statt zu drohen, kam Frau Nadolny mit der „Meute“ ins Gespräch. Sie gewann  das Vertrauen vom Ton­angeber „Mäki“. Der wollte mit seinen Leuten lieber „unter sich“ bleiben, als in den „Klub der Jugend und Sportler“ zu gehen. Wanda schlug vor, eine alte Kneipe in der Barnim- Ecke Büschingstraße zum FDJ-unabhängigen Jugendklub umzubauen. Weil sich „Mäki“, die „Meute“ und zwei Freunde von Wanda, Jochen Golz und „Micki“ Fettbach mit freiwilliger Arbeit einbrachten, gelang das. Den ersten Konflikt mit dem Referat Jugendfragen löste ein Elvis Presley-Poster aus, den zweiten mit der „nationalen Front“ Pin-Up-Fotos hinter der Bar.
Wanda empfahl, die Wände mit eigenen Zeichnungen zu schmücken. Der von den Besuchern gewählte Name „C18“ stieß auf Ablehnung bei der SED-Kreisleitung. Weil dieser Westberliner Jazzclub bei den Klubgästen sehr beliebt war, stimmte Wanda dennoch zu. Zum Problem wurden die Finanzen. Da „es kein FDJ-Klub sei“, lehnten die FDJ und andere Organe ihre Hilfe ab. Erst als Wanda im „Neuen Deutschland“ über den Klub schrieb („Wir von der Barnimstraße“) – was eine rege Diskussion auslöste – kam Bewegung in die Angelegenheit. Als Hans Zielinski, Westberliner Korrespondent der „Welt“, am 6. Februar 1961 einen Artikel unter dem Titel „Die Rebellen aus der Barnimstraße“ veröffentlichte, wo er sich über die Engstirnigkeit der FDJ lustig machte, kam eine Welle der Hilfsbereitschaft in Gang. So spendeten Hilde Schneller, Ehegattin vom Widerstandkämpfer Ernst Schneller oder Wolfgang Langhoff vom Deutschen Theater jeweils 100 Mark.

Bürgermeister Hoeding im Club Barnimstrasse. / Quelle: BStU /
Bürgermeister Hoeding im Club Barnimstrasse.

Der „C18″ sah nun viele Besucher, selbst Bezirksbürgermeister Höding war Gast.

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