Gemütlich, besinnlich, traditionell: Der Weihnachtsmarkt im Kiez in riedrichshain. / Foto: Steffen Belz /

Weihnachtsmarkt im Kiez

Gemütlich, besinnlich, traditionell: Der Weihnachtsmarkt im Kiez in riedrichshain. / Foto: Steffen Belz /
Gemütlich, besinnlich, traditionell: Der Weihnachtsmarkt im Kiez in riedrichshain.
/ Foto: Steffen Belz /

Der Jahresendzusatztipp

5./6. und 12./13. Dezember

Von

Die Adventszeit ist gekommen und voilà, die Weihnachtsmärkte schießen aus dem Boden wie die Pilze im Herbst. Nur mit dem Unterschied, dass diese kleinen Naturprodukte ihr Dasein ohne Geballer, Sirene und dröhnender Musik fristen. Dass Weihnachten eigentlich ein stilles Fest ist, in dessen Mittelpunkt die Geburt eines Kindes steht, wird zwischen dem Gedröhn, den Karussells, der Los- und Fressbüdchen und dem Tinnef von der Stange schnell vergessen.
Geruhsamer versucht seit nunmehr zehn Jahren der kleine Weihnachtsmarkt um die Samariterkirche auf die Weihnachtszeit einzustimmen, ohne Krach und Fressorgien. Steffen Belz und Uli Kasiske sind die Organisatoren. „Ohne die spontane Unterstützung von Edeltraut Pohl aus der Samaritergemeinde wäre es damals nicht so einfach gegangen“, sagt Steffen Belz. Inzwischen hat sich auch die Gemeinde darauf eingestellt und bietet einen kulturellen Rahmen mit offener Kirche, Musikprogramm und ihrem Kirchencafé.

Gemütlich, besinnlich, traditionell: Der Weihnachtsmarkt im Kiez in riedrichshain. / Foto: Steffen Belz /
Gemütlich, besinnlich, traditionell: Der Weihnachtsmarkt im Kiez in riedrichshain.
/ Foto: Steffen Belz /

Weihnachten, ein Fest der Fußgänger!

Etwa 60 Stände nehmen am Geschehen an den zwei Wochenenden im Dezember teil. Besonderen Wert legt man auf lokale Geschäftsbetreiber. Ungefähr die Hälfte ist im Kiez beheimatet, der weit überwiegende Teil in Friedrichshain. Immerhin kommen 70 bis 80 Prozent von ihnen jedes Jahr wieder. Die Inhaber der umliegenden Geschäfte gehören nicht dazu, denn sie öffnen ihre Läden an den Weihnachtsmarkttagen. Das ist günstiger für sie, als einen Stand zu mieten.
„Einen Stand für einen unkommerziellen Verein aufzustellen auf dem selbst gebackene Plätzchen verkauft werden, ist fast unmöglich“, erklärt Steffen Belz. „Das Hygieneamt verlangt Nachweise der ganzen Produktionskette. Und die kontrollieren auch wirklich.“
„Manche schimpfen, dass es schon zu kommerziell geworden ist“, kommentiert Uli Kasiske. „Aber was man nicht sieht ist, dass 12 Wochen vorher alle Anträge eingereicht werden müssen: Straßenamt, Polizei, Feuerwehr, Hygieneamt. Gegen eine Gebühr bekommt man dann das Recht, den Fußweg zu benutzen. Wenn es schneit, müssen wir dafür sorgen, dass alles geräumt wird. Wasser, Toiletten, Strom, dafür aufzukommen, ist unser Bier. Und wenn das Wetter schlecht ist und die Besucher ausbleiben, sitzen wir auf den Kosten.“ So weit ist es aber noch nie gekommen. In der Tat sind die Besucher zahlreich, die Akzeptanz im Bezirk ist hoch, es kommt manchmal sogar zu Gedränge. „Das würde sich schlagartig ändern, wenn wir auf die Straße ausweichen und die schönen Parkplätze beanspruchen würden,“ kommentiert grinsend Uli Kasiske. Weihnachten, ein Fest der Fußgänger! Auf dem Samariterplatz.
Wo     Samariterkirche, Samariterplatz, 10247 Berlin

Wann     5./6. und 12./13. Dezember 2015, jeweils 13–20 Uhr

Info    www.kiezweihnacht.de

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