Yoga-Lehrerin Larissa Brodöhl, Foto: Giovanni Lo Curto

Mehr Gemeinschaft stiften

Arbeitsplanung in sozialistischen Betrieben

„Ich studierte Betriebsprojektierung“, sagt Larissa, „und habe mich in Dresden am Institut für Kommunalwirtschaft mit der Entwicklung von Dienstleistungseinrichtungen beschäftigt.“ Sie war für die Bereiche Schuhreparaturen und Täschnerwaren zuständig. „Die Arbeit hat mir Spaß gemacht.“ sagt sie. „Ich habe immer Interesse an Handwerk, Technik und Gestaltung gehabt und konnte viel lernen. Bei ihrer Arbeit galt es auch, DDR-typische Schwierigkeiten zu überwinden. An der „Flinken Jette“, einem Dienstleistungsunternehmen am Alexanderplatz, standen schon frühmorgens vor der Arbeit die Kunden an. „Die warteten wochenlang auf ihre reparierten Schuhe.“ Es gab eine Menge Beschwerden. Das Ministerium interessierte sich und wollte einen Bericht. Larissa weigerte sich, kritische Stellen darin zu „entschärfen“ und wurde zu einem Gespräch ins Ministerium eingeladen. Noch heute ist sie über das Interesse überrascht, das man ihr entgegenbrachte: „Ich hatte das Gefühl, dass die überhaupt kein Bild von der Realität hatten.“ Nach einer ähnlichen Begebenheit wurde ihr in die Beurteilung geschrieben: „Frau Brodöhl ist eine streitbare Person.“ Sie nahm dies als Lob.

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