40 Jahre Malaktion im Storkower Tunnel

Graffiti im Storkower Tunnel, 1983. 40 Jahre Malaktion im Storkower Tunnel. Landschaften, Sonnen, Märchen und Fabelwesen, Häuser, Blumen und Tiere waren die Motive, die von den 20 Tunnelmalerinnen und -malern ausgewählt wurden. Sechs Personen wurden sofort inhaftiert und im Frühjahr 1984 in einem inszenierten Prozess vor geladenem Publikum zu sieben Monaten Haft und Geldstrafen verurteilt. Bundesarchiv MfS AU 4414-85 Bd. 4.

Ein weiteres Motiv bildet das weinende Flugzeug und ein Symbolbild eines Unbekannten, welche von den Untersuchungsorganen als politisch provokant eingestuft wurden. Dabei handelt es sich um den Umriss des geteilten Berlin mit Mauertrennlinie, von zwei Raketen flankiert. Sie waren mit den Buchstaben P und S versehen waren, was sie als amerikanische Pershing- und sowjetische SS-20- Raketen kennzeichneten.

Graffiti im Storkower Tunnel, 1983. Ein Symbolbild eines Unbekannten, welche von den Untersuchungsorganen als politisch provokant eingestuft wurde.
Ein Symbolbild eines Unbekannten, welche von den Untersuchungsorganen als politisch provokant eingestuft wurde.

Es handelt sich um eine ganz typische Symbolik der nichtstaatlichen DDR-Friedensbewegung, deren Protest sich nicht nur gegen die Stationierung der amerikanischen sondern auch der sowjetischen Atomwaffen richtete. Erst am 22. November 1983 hatte der Bundestag der Stationierung von Atomraketen zugestimmt, trotz der Ankündigung der UdSSR, darauf auch eigene Atomwaffen in der DDR zu stationieren. Über letzteres durfte nur im Zuge einer Schuldzuweisung an die NATO-Staaten angesprochen werden.

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