
Ein wichtiger Ort
Ob alter oder neuer Mythos, der Bezirk hat sich des Cafés angenommen und sich dafür eingesetzt, dass es wieder geöffnet wird. Dass die Probleme zunächst in einer nichtöffentlichen Sitzung beraten wurden, zeigt, dass man sich der Brisanz des Themas bewusst ist. Immerhin wurden binnen kurzer Zeit 5000 Unterschriften für den Erhalt des Cafés gesammelt. Sehr groß ist das Bedürfnis, mehr über die eigentümliche ostdeutsche 50er-Jahre-Flaniermeile zu erfahren. Es wird auch in Zukunft nicht verschwinden. Daher ist es sinnvoll, wenn es im Café Sibylle weiterhin einen Ort der Anschauung gibt. Zu der Ausstellung gehören übrigens auch die Tafeln an historischen Orten in der Karl-Marx-Allee, die gereinigt, gewartet und gelegentlich erneuert werden müssen. Alle bisher Beteiligten wurden darum gebeten, sich an der inhaltlichen Revision der Ausstellung zu beteiligen.
Mit der „puk a malta gGmbH“, einer Beschäftigungsgesellschaft, wurde ein neuer Trägerverein gefunden. Allerdings wird, wie aus berufenem Munde zu erfahren ist, nicht mehr nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft des westlichen Ortsteils Friedrichshain inhaltlich eine Rolle spielen. Das muss nichts Schlechtes bedeuten, im Gegenteil. Sanierung von Gebäuden, öffentlichen Bereichen und Neubauten brauchen eine Bürgerbeteiligung, die auch hier stattfinden soll. Laut Pressemeldung des Bezirks öffnet das Café Sibylle am 1. Oktober und der Zeitzeiger wünscht ihm einen guten Start.
Nachtrag (Nov 2018): Sie haben es schon bemerkt: anders als im Oktober verlautet, wurde das Café Sibylle noch nicht wieder geöffnet. Dem Vernehmen nach geschieht dies erst ab Mitte November.