Titelbild: Danny von der Espressobar La Tazza D'Oro | Foto: Giovanni Lo Curto

„Postkarten waren sicherer, oder Telegramme.“

Party in der Schreinerstraße Anfang der 90er Jahre | Foto: Privat
1990 oder 1991, der Eiserne Vorhang war gefallen – Zeit der coolen Partys, hier bei einer der berühmten Cocktailpartys mit Kostümzwang in der Schreinerstraße. / Foto: Privat /

Unterwegs und sesshaft geworden

Wie ist er zu seiner Espressobar gekommen? „In Hamburg gab es ein Café mit sehr gutem Kaffee. Wir erkundigten uns beim Zulieferer, ob sie auch nach Berlin liefern würden.“
Die Antwort war positiv. Sie suchten gerade nach einem Geschäftsparter in Berlin.
„Da haben wir uns beworben und kamen uns ganz komisch vor zwischen den Anzug- und Schlipsträgern, die sich auch beworben hatten. Ich mit T-Shirt und mein Companion mit Iro und Tattoos. Aber wir bekamen den Zuschlag.“ Seither gibt es guten Kaffee in der Grünberger Straße.
Als ich sage, dass ich nun ausreichend Material für das Porträt habe, protestiert Danny: „Du kennst noch nicht mein dollstes Reiseerlebnis: Ich besuchte 1987 in der Bänschstaße Silvio Meier, der 1992 ermordet wurde. Um zwei musste ich wieder drüben sein, ging zur Frankfurter runter, um mich mit einem Schwarztaxi zum Tränenpalast fahren zu lassen. Es war die Nacht zum 7. Oktober, dem Staatsfeiertag, an dem schon für die Militärparade geprobt wurde. Davon hatte ich keine Ahnung. Ich sah nur die Panzerkolonnen und bekam Panik: ‚Jetzt fängt der dritte Weltkrieg an und du bist auf der falschen Seite!‘“ Dass die Geschichte gut ausgegangen ist, hängt auch damit zusammen, dass Leute wie Danny die Grenze durchlässiger gemacht haben.

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In der Espressobar La Tazza D'Oro | Foto: Giovanni Lo Curto
/ Foto: Giovanni Lo Curto /

 

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