Der Fotograf Jochen Haupt.
Von
Darüber, wie viele Fotografien wir uns täglich anschauen, gibt es zweifellos Statistiken. Einen Augenblick brauchen wir, um die Information eines Bildes zur Kenntnis zu nehmen und schon schauen wir weiter. Nur auf den allerwenigsten Bildern ruht der Blick länger, doch selbst von diesen schauen wir nur einen verschwindend kleinen Teil richtig lange an.
Wir besuchen Jochen Haupt, einen Mann, der in seinem langen Leben unzählige Bilder fotografiert hat, die man lange anschaut. Seine Frau führt uns ins Wohnzimmer eines Altbaus in der Thaerstraße, das mit seiner Einrichtung gemütlich erscheint: dunkles Holzmobiliar, Teppich, Gardinen, zahlreiche Bilder und vor allem Holzarbeiten an den Wänden. „Staubsaugen und -wischen werden heruntergefahren“, erklärt sie. „Solange mein Mann noch lebt, ist meine Hauptaufgabe, sein Lebenswerk digital zu archivieren, zu bearbeiten und daraus druckreife Bücher zusammenzustellen. Außerdem muss das große Grundstück in Herzsprung bei Wittstock das teils aus Wald, teils aus Wiese besteht, auch in Ordnung gehalten werden.“