Nicht irgendein Stadtmöbel

Die Friedensglocke im Volkspark Friedrichshain, 1989/90, Foto Karl-Heinz Schindler. Quelle: Bundesarchiv
Die Friedensglocke im Volkspark Friedrichshain, 1989/90, Foto Karl-Heinz Schindler. Quelle: Bundesarchiv

Ein Schock für die Menschheit

Wir sind mit der Erinnerung an Hiroshima und Nagasaki groß geworden, an die ersten und einzigen Atombombeneinsätze am 6. und 9. August 1945, die binnen Sekunden hunderttausende Menschenleben auslöschten. Die Namen der Städte galten in der Zeit des Kalten Kriegs nicht nur in den Friedensbewegungen in Ost und West als Mahnung. Politiker versuchten sie zu instrumentalisieren, die Waffenarsenale wuchsen indes bedrohlich. Die groteske Vision Alfred Nobels, des Stifters des Nobel-Friedenspreises, man müsse so schreckliche Waffen entwickeln, dass man aus Angst vor ihnen nicht daran denkt, sie einzusetzen, schien sich erfüllt zu haben.
Bis Herbst 1989 lag das grauenhafte Schicksal der beiden japanischen Städte wie ein Schatten über uns in Mitteleuropa.
Am 6. August 2015 jährte sich die Katastrophe in Hiroshima zum siebzigsten Mal, und ihr wurde wie jedes Jahr auch diesmal am pagoden­förmigen Denkmal im Park mit dem Schlagen der Friedensglocke um 8.15 Uhr, dem Augenblick des ersten Bombenabwurfs, gedacht.

Errichtet wurde das Denkmal 1988/89, nachdem sich die japanische „World Peace Bell Association“ an den DDR-Botschafter in Tokio mit der Bitte gewandt hatte, die Aufstellung einer solchen Glocke zu ermöglichen. Diese Gesellschaft existiert seit 1982 in Tokio, doch geht die Initiative zur Errichtung von Friedensglocken in Japan bis ins Jahr 1947 zurück.

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