Nicht irgendein Stadtmöbel

6. August 2015, 8.15 Uhr: Die Friedensglocke wird angeschlagen.
6. August 2015, 8.15 Uhr: Die Friedensglocke wird angeschlagen.

Lebendig dank einer Bürgerinitiative

Anwohner des Parks sahen nach der Wiedervereinigung in der Friedensglocke kein Propagandawerkzeug und fühlten sich verantwortlich.
„Wir fingen damit an, das Umfeld der Glocke von Papier und Schmutz zu reinigen“, erklärt Bernd Mewes, Vorsitzender der Friedensglocken­gesellschaft. Im Oktober 1999 folgte die Gründung des Vereins. Man suchte und fand Partner bei anderen Friedensorganisationen, wie den „Ärzten gegen Atomkrieg“ und hält auch noch heute Verbindung zu Organisationen in aller Welt, die sich der Betreuung der inzwischen 24 Friedensglocken widmen. Bürgermeister Helios Mendiburu erklärte sich damals spontan bereit, die Gesellschaft zu unterstützen. Auch zum diesjährigen Gedenktag sprach die Bürgermeisterin Monika Herrmann auf einer Veranstaltung am Abend vor den etwa 200 Anwesenden. Dabei zog sie eine Verbindung von traumatischen Kriegsereignissen zu den Flüchtlingen, derer wir uns annehmen müssen. Der spontane Beifall zeigte, wie sehr sie damit den Nerv der Zuhörer getroffen hatte.
Als im Juni 2012 in einer Nacht das Kupferdach der Glocke mit dem Schmuckaufsatz gestohlen wurde, fragten sich manche entsetzt, wer so etwas tun kann. Diese Frage stellt sich auch angesichts der gestohlenen Bronzefiguren im Park, die wahrscheinlich von kriminellen Altmetall­sammlern entwendet und an Schrotthändler verkauft wurden. Inzwischen ist das Dach wieder notdürftig repariert. Der Verein sammelt Spenden, um der Pagode ihr ursprüngliche Aussehen zurückzugeben.

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