Verbindet oder trennt Friedrichshain und Kreuzberg: die Oberbaumbrücke
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Ein Baumstamm mit Eisennägeln schwamm einst mitten auf der Spree. Seitlich davon waren Pfähle eingerammt. Schiffe, die passieren wollten, hatten eine Steuer – die Akzise – zu zahlen. Wie jeder, der im 18. Jahrhundert in die Residenzstadt Berlin wollte. Seit 1724 wurde mit dem „Oberbaum“ die obere Spree gesperrt, gefolgt vom Bau der Zollmauer um die Stadt. Landseitig bot das Schlesische wie das Stralauer Tor Einlass. Friedrich Wilhelm I. wollte mit dieser Aktion die heimische Wirtschaft vor dem Import billiger Waren schützen. Jedoch sollte auch die Flucht von Soldaten aus seiner Armee, viele davon gewaltsam „geworben“, verhindert werden. Am 1. Januar 1876 gingen Straßen und Brücken in das Eigentum der Stadt Berlin über. Die Stadtmauer war Geschichte und Berlin auf dem Weg zur großen Industriestadt. Der „Oberbaum“ jetzt eine Zugbrücke. Auf Pfählen ruhte eine 154 Meter lange wie 8,5 Meter breite Holzbrücke, die dem Verkehr nicht mehr gewachsen war. Stadtbaurat James Hobrecht plante eine neuzeitliche Verbindung.
1894 packten die Bauleute an und legten am 24. August 1895 den Schlussstein. Im Dezember 1895 wurde die Oberbaumbrücke für den Verkehr freigegeben.