Aufmarsch NVA in der Karl-Marx-Allee | Quelle: Bundesarchiv Bild 183-N1007-0311

Allee im Sonntagsglanz

Aufmarsch NVA in der Karl-Marx-Allee | Quelle: Bundesarchiv Bild 183-N1007-0311
Ein Vierteljahrhundert DDR und Tschingderassa in der Karl-Marx-Allee / Quelle: Bundesarchiv Bild 183-N1007-0311 /

Ausstellung

Eine Ausstellung in der Sporthalle an der Stalinallee zeigte im Januar 1956 die Uniformen der Nationalen Volksarmee (NVA). Ministerpräsident Willi Stoph sagte zur Eröffnung: „Diese entsprechen den nationalen und patriotischen Interessen des ganzen deutschen Volkes. Der steingraue Farbton lehnt sich an Vorbilder der Befreiungskriege an. Ob Jägerkompanien im Lützowschen Freikorps oder Infanterieregimenter der großen nationalen Freiheitskämpfe von 1813, alle trugen steingraue Uniformen. Im Gegensatz dazu stehen die amerikanisierten, antinationalen Uniformen der westdeutschen NATO-Söldner“. Horst Löber, ein FDJler vom VEB Narva meinte während einer Versammlung: „Man kann die nationalen Streitkräfte der DDR nicht als national bezeichnen, da sie nicht den Interessen des deutschen Volkes dienen. Deutschland ist keine Nation mehr und die Aufstellung von nationalen Streitkräften steht im Widerspruch zu den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz!“ Und an die Häuserwände der Stalinallee schrieben Unbekannte zur gleichen Zeit: „Ami go Home, Iwan hau ab, nationale Streitkräfte ohne uns.“

Ehrenformation

„Hammer und Zirkel im Ährenkranz, Zeichen des Glücks an der Wiege. Weit über die Grenzen des Vaterlands trägt es den Ruhm unsrer Siege“, hallte es am 26. Januar 1956 durch die Stalinallee. Anlass war die Luxemburg / Liebknecht- Kampfdemonstration. Kompanien aller Waffengattungen der Volksarmee marschierten durch die Magistrale. Da neben NVA-Einheiten 15.000 Mann der bewaffneten paramilitärischen Kampfgruppen angetreten waren, stand in den Zeitungen: „Seite an Seite im gleichen Zug mit ihren ehemaligen Arbeitskollegen demonstrierten Angehörige unserer nationalen Streitkräfte.“ Eine Kompanie führte das Transparent mit: „Befolgt die Mahnung Liebknechts und Luxemburgs: Der Hauptfeind des deutschen Volkes ist der deutsche Militarismus.“ Dieser erste Aufmarsch von NVA und Kampfgruppen im Januar 1956 löste einen Protest der westalliierten Stadtkommandanten aus, der von den Sowjets abgewiesen wurde. Um beim Mauerbau am 13. August 1961 Fluchten zu verhindern, wachten Kampfgruppen des Bremsenwerkes an der Schillingbrücke und entlang des Spreeufers.

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