
Das Regenbogenhaus in der Kadiner Straße
von Anne Winkler und Natalie Prinz
Kaum vorstellbar, dass dieses lichtdurchflutete und außen wie innen bunte Haus einmal ein grauer Kasten war. Mit „ganz schrecklicher Tapete“ und dunklen Räumen, die eingerichtet waren wie Klassenzimmer. So erinnert sich Thomas Heppener an das Gebäude. Als Schüler hatte er in den 70er Jahren die Arbeitsgemeinschaft Mathematik in der Freizeiteinrichtung für sich entdeckt. Heute ist Heppener Leiter des Referats „Demokratie und Vielfalt“ im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Was eine schöne Anekdote ist, weil es so gut zum Selbstverständnis des Regenbogenhauses passt.
Grundsteinlegung
1959 war Grundsteinlegung für das zweigeschossige Gebäude in der ruhigen Kadiner Straße, die etwas versteckt hinter der westlichen Seite des Frankfurter Tors liegt und von der Grünberger Straße abgeht. Die Schüler der Berufsschule für Bauwesen aus der Straßmannstraße hatten es als Prüfungsaufgabe entworfen und die Pläne angefertigt. In den Sommerferien wurde dann der erste Spatenstich gesetzt. Im Erdgeschoß zog nach Fertigstellung der Hort für 165 Kinder der benachbarten Oberschule ein und im 1. Stock eine Schule für 75 körperbehinderte Kinder – aus heutiger Sicht eine absurde Raumverteilung, denkt man an das Stichwort ‚barrierefrei‘. Im Keller wurden zudem Freizeiträume eingerichtet. In denen gab es dann unter anderem auch mal Disco. ‚Haus der Jungen Pioniere‘ hieß die Einrichtung damals noch.