Trennung von Schule und Freizeit
„Die Entstehung des Hauses ging auf die Initiative von Eltern zurück.“, berichtet Fritz Wollenberg, der 35 Jahre als pädagogischer Mitarbeiter im Haus gearbeitet hat. Wollenberg ist Ur-Friedrichshainer, geboren in der Samariterstraße und so eng verbunden mit dem Haus, dass er seit seiner Pensionierung als Honorarkraft weiter mitarbeitet. Ein eher ruhiger Mann, dessen Augen zu strahlen beginnen, wenn er über die Geschichte des Regenbogenhauses spricht: „Nach der Wende standen die Menschen wegen der Disco hier auf einmal Schlange vorm Haus, die Straße runter. Auch so Leute, von denen man nicht wusste ‚Was wollen die eigentlich?‘. Da hat man sich nach Feierabend, wenn man dann vorne die Tür abgeschlossen hat, schon mal größer gemacht als man eigentlich ist.“, erzählt er lachend.
Heute wird im Keller hauptsächlich getöpfert und mit Holz gearbeitet. Dort finden sich entsprechende Werkstätten. Und die Förderschule aus dem 1. Stock ist schon lange umgezogen. Dafür ist 2001 PHANTALISA eingezogen, ein Schutzraum für Mädchen und junge Frauen zwischen 10 und 21 Jahren, der jetzt im Mai sein 25-jähriges Bestehen feiert. Das Erdgeschoss und der Keller des Regenbogenhauses ist ganz das Reich von Jungen und Mädchen zwischen 6 und 14 Jahren.
Dabei sollte das ‚Pionierhaus‘ eigentlich 1991 geschlossen und zur Schule umfunktioniert werden. Doch da kannten die politisch Verantwortlichen ihre Friedrichshainer schlecht. Es gab Widerstand, eine Demonstration wurde organisiert. Schließlich entschied die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) das Haus zu erhalten. Natürlich nicht, ohne den Rotstift anzusetzen. Mit dem Beschluss zur Nutzung als Freizeithaus war es an der Zeit für einen richtigen Namen: Aus den Entwürfen und Vorschlägen der Kinder wurde schließlich der Name „Regenbogenhaus“ gewählt.