Mehr als den Beruf gelernt
„Das fing 1966 an. Ich dachte zuerst, es wird so: Bis um zwölf arbeiten und danach geht’s an den Strand!“ Doch der Vater gebot, dass der Feierabend erst dann ansteht, wenn die Arbeit erledigt ist. Nur selten war dies 16.00 Uhr der Fall, eher drei Stunden später.
Neidvoll blickten manche DDR-Bürger auf den Wartburg eines Uhrmachers. Dass dieser dafür bis spätabends in der Werkstatt Uhren reparierte, sah kaum jemand.
1973 zog Bernd Siebert nach Berlin, weil seine damalige Ehefrau hier arbeitete. „Ich bewarb mich beim Service-Zentrum, begann eine Meister-Ausbildung und übernahm gleichzeitig den ersten Ausbau-Laden in der Voigtstraße 32, um ihn zu einer Annahmestelle auszubauen.“ Aus dieser Zeit stammen die Möbel in seinem Laden – alles handgefertigt. Bernd Siebert beteiligte sich am Aufbau der neun betriebseigenen Annahmestellen und weiterer, die in Kaufhäusern und Verkaufsgeschäften untergebracht waren. Das Jahr 1990 brachte den DDR-Uhrmachern nicht nur ein neues Wirtschaftssystem, sondern eine grundsätzlich andere Einstellung zu Armbanduhren. Billige Uhren, die man wegwirft, wenn sie nicht mehr funktionieren, wurden in der DDR nie angeboten. Selbst Quarzuhren wurden repariert.
Bin zufälliger Weise auf der Suche nach vorweihnachtlichen Bildern
& stoße nun auf meinen sehr netten Lehrmeister.
Damals 1981/ 82 muß es gewesen sein war ich in der Annahmestelle -Vogtstrasse die zum Berliner Uhrenservice gehörte. (es gab später bis zu 24 Annahmestellen). Für mich war dies etwas besonders unter Bernd Siebert zu arbeiten, denn wir sind zwei sehr starke Charaktere die des öfteren Ihren Willen durchsetzen wollten. Mit Bernd Kurze waren wir ein Dreiergespann
das sich in der recht großen Filialen gegen die restlichen Damen durchzusetzen wußten.
Dort zu arbeiten war etwas besonders und habe mich seinerzeit bei
Bernd Siebert dafür bedankt, denn für mein weiteres Leben war der Start dort sehr hilfreich.
Danke.
Alles Gute weiterhin wünscht Ronald Berg 10.11.2016