Andere Bedingungen nach 1989
Mit der Revolution und der Deutschen Einheit änderte sich vieles für DDR-Künstler. Erleichternd waren natürlich der Wegfall der Zensur und die Reisefreiheit. Nachteilig wirkten sich hingegen die gestiegenen Lebenshaltungskosten aus. ABM-Projekte wurden nur für wenige Jahre unterstützt. Für Uwe Warnke keine Alternative. Es musste auch so gehen. Ein ihm 1991 zuerkannter Preis half, Zweifel auszuräumen: „Es ist ein Unterschied zu bemerken, ob Künstler für einen Markt oder Ausdruck suchend aus dem Bauch arbeiten“, sagt der Herausgeber und warnt: „Wenn Kunst ausschließlich für den Markt hergestellt wird, geht das schnell schief und verkauft sich schließlich doch nicht.“ Warnke selbst hatte durch Entwerter/Oder bereits einen gewissen Stand in der Szene und auch im Westen erreicht. Er gründete einen Verlag, entschied sich aber bald, nur noch Buchkunst und Editionen zu produzieren; auch unikate Malerbücher, die speziellen Sammlern angeboten werden. Inzwischen gehört Uwe Warnke zu den Experten seines Fachs, der auch international bei Ausstellungen, Vorträgen und Publikationen gefragt ist. Ein großer Erfolg war die 2012 in der Berlinischen Galerie stattgefundene Fotoausstellung: „Geschlossene Gesellschaft. Künstlerische Fotografie in der DDR 1949 bis 1989“, die er mit kuratierte.