
/ Foto: Initiative gegen Rechts Friedrichshain /
Steigende Mietpreise
In der Nachwendezeit gab es über hundert Besetzerprojekte im Osten der Stadt. Inoffiziell kursierte eine Zahl von 25.000 leerstehenden Wohnungen. Friedrichshain wurde ein Brennpunkt der Besetzer-Bewegung, da fiel der eine besetzte Laden in der Bänschstraße 79 nicht so sehr ins Gewicht. Dennoch machte er schnell von sich reden, schließlich stiegen die Mietpreise in der Tat im Osten sprunghaft an. Eine Räumung der inzwischen überall bekannten Mieterberatung durch die gewendete Wohnungsbaugenossenschaft galt nicht gerade als opportun. Dennoch zogen sich die Verhandlungen um einen Mietvertrag bis 1994 hin, bis der Laden schließlich legalisiert war.
„Schon Anfang 1990 waren wir arbeitsfähig“, erzählt Heike stolz. „Wir hatten einen Ost- und einen Westanwalt.“ Als nach einer Übergangsfrist das westdeutsche Berufsrecht der Anwälte griff, das eine kostenlose Rechtsberatung verbot, galt es, umzudenken. Mit Unterstützung des Mietervereins gelang es, die Beratung aufrecht zu halten. 1992 wechselte man zu einem anderen Mieterverein, der Mietergemeinschaft, mit der der Mieterladen bis heute eng verbunden ist.