Großbetriebe sollten nach dem Willen der KPD eine Burg gegen die NSDAP sein. | Quelle: Der Rote Weidenweg von 1932

Licht aus, Messer raus

im Streik gegen die BVG, aber nur per Fotomontage. | Quelle: Der Rote Stern November 1932
NS, KPD und SPD im Streik gegen die BVG, aber nur per Fotomontage.
/ Quelle: Der Rote Stern November 1932 /
Satirischen Werbeanzeige | Foto: Der Kamerad, angebliche SA-Zeitung von 1932
Antifaschistische Aktion in Form einer satirischen Werbeanzeige: „Kameraden: Kauft euren Kindern SA-Bleisoldaten! Sie machen Hunger und Not vergessen und ersetzen ein kräftiges Mittagessen!“
/ Foto: Der Kamerad, angebliche SA-Zeitung von 1932 /

Aktionen

Hungrig waren 800.000 Erwerbslose, davon 600.000 Jugendliche, die ohne Obdach auf den Landstraßen Deutschlands lebten. Während das bürgerliche Publikum der Radiodiskussion „Ente oder Gans, ein edler Wettstreit“, folgte, forderte der politparteilich nicht gebundene „Erwerblosenausschuss Groß-Berlin“ einen „Elendsmarsch“. Die „Revolutionäre Jugend Lichtenberg“ schloss sich der Forderung an und hielt eine Versammlung am 24. Dezember 1932 auf dem Boxhagener Platz ab. Zur gleichen Zeit überfielen bewaffnete Banden Lebensmittelgeschäfte in der Umgebung, so die „Gänseausschlachterei Kellner“ in der Boxhagener Straße 42. Eine Tätergruppe raubte in einer Blitzaktion aus dem Ladenfenster 26 Weihnachtsgänse. Die Firma Goldacker war eine Kette von Butterläden, ihre Filialen in der Andreasstraße 59 und der Kopernikusstraße 17 wurden immer wieder ausgeraubt. „In allen Fällen haben die Plünderer brutal in den Geschäften gehaust, und ein polizeilicher Schutz war nicht vorhanden, oder traf erst so spät ein, daß derselbe nichts mehr erreichen konnte. Alle diese Überfälle sind unseres Erachtens nicht auf Mundraub zurückzuführen, sondern es handelt sich hierbei um planmäßige politische Manöver von radikaler Seite“, schrieb der Firmenchef dem auffiel, das die Überfälle nur den Geschäften jüdischer Eigentümer galten, an den Polizeipräsidenten.

Endzeit

Am 25. Februar 1933 wurde das Verkehrslokal der KPD von Max Zehmisch in der Liebigstraße 40 „nach Waffen und Hetzschriften durchsucht. Außer einem Dolchmesser wurden Hetzschriften, verbotene Zeitungen, Flugblätter ohne Angabe des verantwortlichen Verlegers, Aufforderungen zum Generalstreik, rote Armbinden mit der Aufschrift: Stoßtrupp der KPD beschlagnahmt. Damit ist das Lokal ein Sammelpunkt staatsfeindlicher Elemente. Um weitere Terrorakte zu verhüten, ist das Lokal mit sofortiger Wirkung polizeilich zu schließen“, ordnete der Polizeipräsident nach der Razzia an. Im März 1933 waren alle KPD-Lokale geschlossen.

 

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