Jugend[widerstands]museums

Irgendwas geht immer

Museumsleiter Robert Schwind | Foto: Giovanni Lo Curto
Zum Lesen bleibt für den Museumsleiter Robert Schwind nicht viel Zeit. / Foto: Giovanni Lo Curto /

Ein Besuch beim Museumsleiter Robert Schwind.

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Etwas Neues auszuprobieren und ungewohnte Schritte zu gehen, ist ein probates Mittel, um langlebige Projekte auf die Beine zustellen, zumal hier in Friedrichshain. Ich treffe mich mit Robert Schwind, dem Protagonisten eines solchen ungewöhnlichen Projekts. Er ist Leiter des Jugend[widerstands]museums in der Galiläakirche in der Rigaer Straße.
„Eines Tages kam Lorenz Postler, der ehemalige Stadtrat für Soziales, zu mir und fragte mich, ob wir das realisieren könnten“, erklärt Robert in seinem Büro in der Oderstraße. Jeder, der Projekte entwickelt, weiß, dass dazu auch Büroarbeit notwendig ist. Beides, notwendiger Abrechnungskram und die Fähigkeit, die Fantasie in die Lüfte steigen zu lassen, kommen hier gut zusammen.
Aber auch die Idee des Museums hat ihre Vorgeschichte. Die Galiläakirche war seit 1968 ein Ort, an dem sich Jugendliche trafen, die andere Lebensvorstellungen entwickelten als „normale“ Gleichaltrige. In den 1980er Jahren trafen sich hier hauptsächlich Punks, nach 1990 waren es Trebegänger, Gestrandete, aber auch neugierige Durchreisende aus Osteuropa. Als Lorenz Postler, der selbst in den 1980ern als Jugenddiakon mit Punks gearbeitet hat, im Kreuzbergmuseum eine Ausstellung über Hausbesetzer sah, dachte er: ‚So etwas Ähnliches können wir hier auch erzählen.‘ Die Gemeinde der Galiläakirche zog damals in die Samariterkirche. Damit blieben die Räume weitgehend ungenutzt. Verschiedene Treffen fanden statt, man erwog Konzepte, verwarf sie; niemand hatte eine Vorstellung, wie so ein Jugendmuseum in einer leeren Kirche zu bewerkstelligen ist.

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