Die „Textil-Universität“
Hier, am Warschauer Platz Nr. 6–8, direkt neben dem U-Bahnhof, erinnert seit über hundert Jahren die Fassade an ein leichtes, textiles Gewebe, verweist auf den „Zweck der Webeschule“. 1911–14 als Behausung für die seit den 1880er Jahren existierende Städtische Webeschule gebaut, wuchs sie bald nach Gründung der Weimarer Republik, als junge Frauen in die einst männerdominierten Berufe zur Ausbildung drängten, zur größten Einrichtung ihrer Art in Europa. Bis zu 1.000 Studierende wurden hier gleichzeitig ausgebildet, an der „Höheren Fachschule für Textil- und Bekleidungsindustrie“. Die Inhalte der Schule blieben über viele Jahrzehnte verwandt, es gab Erweiterungen und Umbenennungen. Zuletzt nutzte bis 2006 die (Fach)Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) als Nachfolger das Gebäude, unter anderem mit den Fachgängen Bekleidungstechnik und Konfektion.