Was soll gefeiert werden?
Hundert Jahre Groß-Berlin, darin sieht der Senat einen Anlass zu feiern. Besser wäre wohl, inne zu halten und sich zu fragen, wo wir jetzt stehen. Neunzehn Jahre nach der Bezirksreform gibt es in Friedrichshain immer noch keine weitere Verkehrsverbindung zum fusionierten Schwesterbezirk. Es gibt keine wirkliche Perspektive, was den öffentlichen Nahverkehr und die furchtbar bedrückende Situation der Vertreibung von Einwohnern und Gewerbe durch steigende Mieten anbelangt. Beschwerden, dass öffentliche Ämter zu unflexibel und zu langsam sind, hört man immer wieder. Visionen müssen entwickelt und Entscheidungen gefällt werden. Dagegen vernimmt man Pläne eines größeren Groß-Berlin, das sich weit über Potsdam, Oranienburg, Strausberg oder Königs-Wusterhausen hinaus erstreckt. Doch wer soll angesichts des gegenwärtigen Zauderns vor den bedrückenden Problemen derartige Pläne entwickeln und vor allem umsetzen und verwalten?