Bruno Flierl in seinem Arbeitszimmer / Foto: Giovanni Lo Curto /

Ich bin mein eigener Auftraggeber

Bruno Flierl in seinem Arbeitszimmer / Foto: Giovanni Lo Curto /
/ Foto: Giovanni Lo Curto /

Prägende Jahre

Ab Herbst 1948 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste, der heutigen UdK, bei Eduard Ludwig, eines Schülers von Mies van der Rohe. „Das Studium war auf Kunst und Baupraxis orientiert aber weniger auf die Gesellschaft. Ich stellte mir die Frage: ‘Willst du wirklich für private Auftraggeber arbeiten?’“ Der Einfluss seines Vaters, ein kritischer, aber vor dem Krieg nie in einer Partei organisierter Antifaschist, hatte ihn davor bewahrt, der NS-Ideologie auf dem Leim zu gehen. Dies half ihm, Ursachen und Wirkungen des Nationalsozialismus zu erfassen. Zurückgekehrte Emigranten wie Arnold Zweig und Bertold Brecht beeinflussten sein Denken. „Ebenso sowjetische Kulturoffiziere, die uns auf den Reichtum der deutschen Kultur hinwiesen und uns ermutigten, deren progressive Traditionen fortzusetzen.“ Die Treffen fanden unter anderem im Kulturbund statt. Als ein Organ der Einflussnahme der SED wurde dieser im Westen der Stadt verboten. Der Kalte Krieg hatte begonnen. In dieser Zeit sah Bruno Flierl sich veranlasst, zwischen zwei Weltsystemen politisch Stellung zu beziehen. Er entschied sich für das System, das die sozialistischen Ideale umzusetzen versprach.

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