Bruno Flierl in seinem Arbeitszimmer / Foto: Giovanni Lo Curto /

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Bruno Flierl zum 50. Geburtstag 1977 im Gespräch mit dem Stadtbaudirektor der DDR-Hauptstadt, Roland Korn Foto privat
Zum 50. Geburtstag 1977 im Gespräch mit dem Stadtbaudirektor der DDR-Hauptstadt, Roland
Korn Foto privat

Leitender Redakteur

1962 wurde er zum Chefredakteur der Zeitschrift „Deutsche Architektur“ berufen. Er griff komplexe Themen auf und versuchte dabei, alles, was in der Welt Rang und Namen hatte, mit einzubeziehen. Eine Ausgabe widmete sich Großwohnhäusern, wie der Unité d’Habitation von Le Corbusier, den entsprechenden Versuchsbauten in Moskau und den Plänen Kenzo Tanges zur Bebauung der Tokioter Bucht. Dies waren Versuche, gemeinschaftliche Einrichtungen wie Läden und Kindergärten unter einem Dach mit Wohnungen zu bauen, die auf das Individuum zugeschnitten waren. „Es ging um die Frage: Was wäre in der DDR interessant?“ Ihm war daran gelegen, Architekten mit ihren Ideen selbst zu Wort kommen zu lassen. „Die Zeitung sollte ein Organ der Selbstfindung werden, die Architekturdiskussion demokratisiert werden.“ Doch auf diese Weise eine Zeitung zu machen, stieß auf die Missgunst derjenigen, die allenfalls ein Organ zur Verkündigung der Parteilinie haben wollten. Flierl wurde so 1964 seines Amts als Chefredakteur entbunden.

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