Edeltraut Pohl vor der Samariterkirche. Foto: Giovanni Lo Curto

Asylverfahren, das heißt immer noch zwischen Baum und Borke zu stehen.

Blues-Messe in der Samariterkirche. Zu den legendären Blues-Messen reisten junge Leute aus der ganzen DDR an.
Blues-Messe in der Samariterkirche.

Veranstaltungen des Friedenskreises

Die Samariter-Gemeinde gehörte in den 1980er Jahren zu den aktivsten Gemeinden der DDR-Hauptstadt. Schon in den 1930er Jahren waren hier Christen aktiv, die mit den Vorstellungen der Deutschchristen, die in Hitler den neuen Messias sahen, nicht einverstanden waren. Pfarrer Wilhelm Harnisch (1887–1960), ein charismatischer und streitbarer Geist, legte sich auch später in der DDR mit der Verwaltung an. Als in den 1970er Jahren der ehemalige Bausoldat Rainer Eppelmann Pfarrer wurde und als Kreisjugendpfarrer mit neuen Veranstaltungsformen experimentierte, wurde die Gemeinde landesweit bekannt. Zu den legendären Blues-Messen reisten junge Leute aus der ganzen DDR an und stürmten regelrecht das Gotteshaus. Getragen werden konnte dies und die sich anschließenden Konflikte mit politischen Amtsträgern nur durch die aktive Gemeinde. Diskussions- und Bildungsveranstaltungen, die das vorherrschende einseitige Politik- und Geschichtsbild um neue, offiziell nicht erwünschte Perspektiven erweiterten, wurden wie die ganze Arbeit des Friedenskreises ebenso von der Gemeinde und damit auch von Frau Pohl gestemmt.

Ein Alt-Berliner Abend in der „Guten Stube“ der Samaritergmeinde (links Edeltraut Pohl, mit Frau Mueller-Schlomka), 1987
Ein Alt-Berliner Abend in der „Guten Stube“ der Samaritergmeinde (links Edeltraut Pohl, mit Frau Mueller-Schlomka), 1987

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